Datenschutz steht insofern in direktem Zusammenhang mit der Datensicherheit, als eine Offenlegung durch einen Datenverstoß auch zu einer Verletzung der Privatsphäre führt, da der Kunde einer derartigen Verwendung seiner Daten selbstverständlich nicht zustimmen würde. In diesem Beitrag betrachten wir aber solche Fälle, in denen Sie es sind (und kein Cyberkrimineller), der die Kundendaten möglicherweise missbraucht.
Nachfolgend finden Sie drei wichtige Gründe, warum Sie die Daten Ihrer Kunden schützen müssen.
Nr.1 Es ist der Wunsch Ihrer Kunden
Ihren Kunden ist der Datenschutz wichtig – sehr sogar. In der 2019 von Ping durchgeführten Kundenumfrage Vertrauen und Verantwortlichkeit im Zeitalter des Datenmissbrauchs), in deren Rahmen Konsumenten in den USA, in Großbritannien, Australien, Frankreich und Deutschland befragt wurden, haben wir erfahren, wie wichtig ihnen dieses Thema ist:
- Mehr als die Hälfte (55 %) aller Befragten erklärte, wenn ein Unternehmen ihre personenbezogenen Daten ohne Erlaubnis weitergebe, würde sie dies mehr als alles andere davon abhalten, die Produkte dieser Marke weiterhin zu verwenden, sogar mehr als eine Datenschutzverletzung (27 %).
- Die Menschen gehen davon aus, dass Datenschutzprobleme zunehmen werden: Für 39 % der Befragten liegt das wichtigste technische Anliegen im kommenden Jahr beim Datenschutz, erst danach folgen Sicherheit, Überwachung, Falschinformationen im Internet oder Automatisierung.
- Bei der Wahl der Anmeldemethode wiegen Argumente des Datenschutzes bei den Verbrauchern schwerer als die Sicherheit. So rangiert beispielsweise die Biometrie an zweiter Stelle in puncto Sicherheit und Komfort. So zweifelten beispielsweise 49 % der Befragten den Datenschutz bei der Gesichtserkennung an – einer eher gängigen Technologie.
Die Menschen sorgen sich so sehr um den Datenschutz, dass die Bürger in den USA nichts dagegen haben, wenn ihre Regierung einschreitet und etwas unternimmt. Eine Umfrage von Arm Treasure Data ergab, dass „mehr als 70 [der Amerikaner] ein Datenschutzgesetz auf Bundesebene befürworten.”
Ihr Wunsch könnte bald in Erfüllung gehen. Damit kommen wir direkt zum nächsten Argument für ein starkes Engagement im Datenschutz:
Nr.2 Sie halten die Vorschriften ein
Unternehmen mit Kunden in Europa oder Kalifornien, um nur zwei Regionen zu nennen, wissen bereits aus erster Hand, was es bedeutet, unter verhältnismäßig strengen Datenschutzbestimmungen zu arbeiten. Die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) und der California Consumer Privacy Act (CCPA) sind zwei der Grundsteine der aktuellen Gesetzgebung, die mit strengen Vorgaben regeln, in welcher Weise Unternehmen die Daten der Endverbraucher nutzen dürfen. Wenn man dann noch gesetzliche Anforderungen wie HIPAA hinzunimmt, erhält man ein Mosaik aus mehreren Schutzbestimmungen für Verbraucherdaten.
Wie sich die Formen der Einhaltung des Datenschutzes genau unterscheiden, hängt von der jeweiligen Gesetzeslage ab, was alle diese Verordnungen jedoch gemeinsam haben, ist die Aussicht auf harte Strafen bei Nichteinhaltung. Gemäß des CCPA kann der kalifornische Generalstaatsanwalt bei Unternehmen zum Beispiel pro fahrlässigem Verstoß eine Geldstrafe von bis zu 2.500 US-Dollar verhängen, deren Betrag sich bei jedem vorsätzlichen Verstoß auf 7.500 US-Dollar erhöht. Darüber hinaus können Bürger im Rahmen des privaten Klagerechts gesetzlichen Schadensersatz in Höhe von 100 bis 750 US-Dollar für jeden Fall einer Datenverletzung einklagen, wenn ein Unternehmen es versäumt, angemessene Sicherheitsvorkehrungen zu treffen.
Auch wenn Ihr Unternehmen nicht an diese örtlichen oder branchenspezifischen Beschränkungen gebunden ist, sind Sie dennoch nicht unangreifbar. Die regulatorische Landschaft verändert sich, und hier bei Ping gehen wir davon aus, dass die DSGVO und die CCPA erst der Anfang sind – andere Länder werden nachziehen. 2019 wurden mindestens 25 Datenschutzgesetze in die Gesetzeslage der US-Bundesstaaten eingebracht. Es wird für Ihr Unternehmen schmerzhafter sein, später nachzurüsten, als sich jetzt um den Datenschutz zu kümmern.
Nr.3 Sie schaffen ein besseres Kundenerlebnis
Wenn die Gesetzgebung die Peitsche ist, ist das Kundenerlebnis das Zuckerbrot, das Ihnen den Anreiz bietet, die persönlichen Daten Ihrer Kunden zu schützen. Die Vorteile einer großartigen Endanwendererfahrung liegen auf der Hand. Allerdings vernachlässigen Unternehmen hin und wieder die Datenschutzaspekte zugunsten der Gestaltung wunderbarer Erlebnisse.
Dabei schließen sich die beiden Ziele gegenseitig nicht aus. Wenn Sie die Daten bei der Verbesserung der Personalisierung klug einsetzen, können Ihre Kunden durch individuelle Präferenzen und maßgeschneiderte Services und Angebote beträchtlich profitieren. Wenn Sie darüber hinaus die Privatsphäre Ihrer Kunden respektieren, bauen Sie ein Vertrauen auf, das sich auf jede Interaktion überträgt und das Kundenerlebnis prägt. (Ein positiver Nebeneffekt ist natürlich, dass ein Kunde Ihnen infolgedessen auch viel wahrscheinlich seine Daten anvertraut.) Bei der Benutzererfahrung (User Experience, UX) geht es nicht nur um die Mechanismen, über die ein Kunde mit Ihnen interagiert; es geht auch darum, wie er sich bei diesen Interaktionen fühlt. Wenn Sie ein guter Datenverwalter sind, können Sie Ihren Kunden mehr entgegenkommen und sorgen so für ein besseres Kundenerlebnis.